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Budos Band – V (Daptone Records)

Eine ganz bestimmte Stimmung wollte Drummer Brian Profilio mit dem Linolschnitt einfangen, der auf dem ersten Album der Budos Band prangt: rau, primitiv, direkt. Der Berg auf dem Cover von “Budos Band V”, dem Nachfolger von “Burnt Offering” aus dem Jahr 2014, soll aber mehr als nur ein imposantes Bild sein. Er steht auch für den Weg der Band durch Höhen und Tiefen auf ihrer musikalischen Reise.

Fans der Budos Band und ihrer krachenden Instrumentals werden sich sofort an den harten Rock-Einfluss von “Burnt Offering” erinnern, wenn sie die 10 Stücke des neuen Albums hören – ob auf dem kinoreifen Opener “Old Engine Oil” oder dem trippigen “Maelstrom”. Bandmitglied Jared Tankel (Bariton-Sax) merkt aber an, dass auch die klassischen Budos-Sounds der ersten drei Alben zu hören sind.

“Auf ‘Burnt Offering’ haben wir versucht, einen raueren Rock-Sound zu entwickeln”, sagt er. “Bei diesem Album haben wir unsere Methode noch etwas verfeinert. Wie man ein Rock-Album aufnimmt, wussten wir von der Arbeit am Vorgänger, deswegen konnten wir einen Gang zurückschalten”.

Gitarrist und Produzent Tom Brenneck findet, dass “Budos Band V” das Album ist, das am besten ausdrückt, worum es der Band geht. “Wir konnten diesmal einfach die Musik aufnehmen, die wir machen wollten, ohne die Leute dauernd daran erinnern zu müssen, dass wir keine Afrobeat-Band mehr sind. Wir müssen niemandem mehr etwas beweisen”, sagt er. “Es gibt die Rock-Elemente von ‘Burnt Offering’, aber es gibt auch Songs, die von unseren ersten drei Alben stammen könnten. Das ist für mich unsere Band”.

Für diese harmonische Mischung ist auch die Zusammenarbeit zwischen Brenneck und Daptone-Mitbegründer Gabe Roth verantwortlich. Roth hat die ersten drei Alben der Band produziert und war am Mix des fünften beteiligt – für ihn auch ein Trost, nachdem die Daptone-Familie den Tod von Charles Bradley und Sharon betrauern musste.

Das neue Album steht am Ende eines Wandlungsprozesses. Nach dem letzten Werk waren Brenneck und Tankel nach Kalifornien gezogen, der Rest blieb an der Ostküste. Weil einige Bandmitglieder inzwischen Väter sind, war die Terminabsprache nicht immer einfach.

“Bei den ersten vier Alben lebten wir alle in der gleichen Stadt, schrieben einfach die Songs und nahmen sie dann auf”, sagt Profilio. “Dann probierten wir sie auf der Bühne aus, um zu sehen, ob sie funktionieren und wo noch geschraubt werden musste. Danach gingen wir ins Studio. Dieser Vorlauf fehlte uns diesmal”.

“Ich bin als erster nach Kalifornien gezogen. New York zu verlassen fiel mir nicht leicht”, erzählt Tankel. “Der Rest der Band war noch dort, nur ich nicht. Das war echt schwer. Ich habe mir Sorgen gemacht, aber dass wir dieses Album aufnehmen konnten und es uns noch gibt, ist einfach toll. Das macht mich sehr glücklich. Und jeder Flug nach New York war wie eine Heimkehr. Das hat die Arbeit am Album noch aufregender gemacht”.

Jede Sorge über die Zukunft der Band erwies sich als unberechtigt, sobald sie ihre Instrumente in die Hand nahmen. “Wir spielen seit 20 Jahren zusammen, und diesen Sound, diese Energie von Musikern, die ähnlich denken und spielen, die kann man nicht faken”, sagt Brenneck.

In diesen zwei Jahrzehnten seit ihren frühen Tagen auf Staten Island entstanden fünf Studioalben, wilde Bühnenshows auf vier Kontinenten und ein unzerbrechlicher musikalischer Bund zwischen den neun Mitgliedern. Seit ihren Anfängen im Afro-Soul hat sich ihr Sound verändert, aber welche Einflüsse auch dazukamen, als Band sind sie alle auf der gleichen Wellenlänge. “Wenn wir spielen, macht es kurz ‘Boom!’, und alles sitzt”, sagt Profilio. “Es gibt uns immer noch!” – und das vierzehn Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt.

“Budos ist wieder da und wilder denn je”, verkündet Brenneck. “Wer bei dieser Musik nicht sofort ins Auto springen oder sich einen starken Drink einschenken und Spaß haben will, hat sie einfach nicht laut genug aufgedreht!”.

thebudos.com

Tracklisting:
01. Old Engine Oil
02. The Enchanter
03. Spider Web Pt.1
04. Peak Of Eternal Night
05. Ghost Talk
06. Arcane Rambler
07. Maelstrom
08. Veil Of Shadows
09. Rumble From The Void
10. Valley Of The Damned

Das Album Budos BandV” (Daptone Records) erscheint am 12.04.2019.